Jedes Jahr Anfang Dezember startet der Weihnachtspäckchenkonvoi (WPK), um Kindern in den ärmeren Gegenden Osteuropas eine kleine Freude zu machen. Der Weihnachtspäckchenkonvoi ist eine ‚Side-by-side‘ Aktion von Round Table und den Partnerorganisationen Ladies´ Circle, Old Tablers sowie dem Tangent Club und vielen weiteren Sponsoren, Helfern und Unterstützern.
Dieses Jahr durften wir endlich selbst dabei sein! Ich war nur einer von knapp 300 Helfern, die mit 51 Fahrzeugen 173.161 Päckchen von Hand zu Hand verteilt haben, die Kinder in Deutschland zuvor zu Hause mit viel Liebe gepackt und an eine der 400 Sammelstellen in Deutschland übergeben hatten.
Wie ist es nun ganz konkret “Santas Little Helper” (wir alle trugen passend dazu eine rote Jacke) zu sein? Es ist bewegend, intensiv und unglaublich schön.
Nach 27h Busfahrt von Hanau aus (und das ist eine der kürzesten Routen) galt es erst einmal in einem bunt zusammengewürfelten Team rund 8.000 Päckchen in Petrosani (Rumänien) händisch auszuladen und einzulagern. Glücklicherweise fand sich Dank der Unterstützung der örtlichen Caritas direkt eine Vielzahl von Helfern ein, so dass das Ganze dann doch verhältnismäßig ruckzuck ging.
Apropos „ruckzuck“: Direkt nach dem Einlagern hatte ich ruckzuck meine Finger zwischen Karosserie und Beifahrertür einquetschen lassen – danke für die liebevolle Versorgung der „Sanis“ Christina und Michael aus dem Team! Danach ging es zum Duschen in die Unterkunft. Naja… das war den Plan. Nachdem ich mich eingeseift hatte, trommelte es Sturm an unserer Tür. Mein großartiger Zimmergenosse Carlo aus Rostock, der dem ungezähmten Trommler die Tür öffnete, übermittelte mir die Botschaft, dass aus dem weiteren Duschen erst einmal nichts würde…. Im Raum unter mir würde der von mir durch die Öffnung der Schleusen verursachte Wasserschwall 1:1 von der Decke, die Wand an der Elektroleitung und Lampe entlang und dann erst in den finalen Bodenablauf einen Stock unter mir fließen. Spätestens als ich dann bei einem späteren Toilettenbesuch feststellen durfte, dass die Toiletten in Rumänien nicht zwangsläufig fest mit dem Boden verbunden sind und ich das Umkippen gerade so noch von der Wand verhindert wurde, wurde mir klar: Das wird ein ganz besonderes Erlebnis. Mit Tränen in den Augen vor Lachen ging es dann zum Pfarrer, der nicht davon abzubringen war, die Reisenden aus dem fernen Deutschland mit zwei hausgebrauten Palinca (völlig ausreichend um jegliches Schmerzempfinden auszulöschen) zu begrüßen. Nach knapp 40 Stunden konnten dann auch die nicht am Steuer Sitzenden endlich eine Mütze Schlaf nehmen.
Bereits am ersten Tag und in den folgenden Tagen umso mehr wurde mir bewusst, dass sich sämtliche Strapazen bei der Anreise und vor Ort mehr als gelohnt hatten. Wir besuchten Kindergärten, Schulen, Kinderstationen in Krankenhäusern und – um uns ein umfassenderes Bild zu machen – auch Behinderteneinrichtungen und Seniorenheime. Die Begegnungen mit den Menschen vor Ort bescherten mir unvergessliche und emotionale Momente, die ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Besonders die strahlenden Kinderaugen bei der persönlichen Übergabe und beim Auspacken der Geschenke der Kinder aus Deutschland machen deutlich wie viel der Konvoi vor Ort bewirkt. Er erhebt keinen Anspruch auf nachhaltige Entwicklungshilfe – es geht einfach „nur“ darum Kindern, denen es „nicht so gut geht“, in der Vorweihnachtszeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Besonders beeindruckt hat mich eine inklusive Schule – besser gesagt viele Lehrkräfte, die mit sehr bescheidenen Mitteln einen großartigen Job machen und Ihre Arbeit als innerste Berufung wahrnehmen. Dass das so ist haben mir die Kinder gezeigt – ein so liebevoller Umgang miteinander ist einfach nur rührend und mein Geschenk und eine Botschaft, die ich nach einer Woche Konvoi sehr gerne mit nach Hause genommen habe.
Danke Kinder in Deutschland – dafür dass ihr so viele wundervolle Päckchen gepackt habt! Und danke an alle ehrenamtlichen Helfer in Deutschland und beim Konvoi – dafür dass ihr das Ganze erst möglich gemacht habt!
Carlo im Kindergarten
Allen unseren Kunden, Partnern und Weggefährten wünsche ich für die Weihnachtszeit Muße. Muße zur Entspannung und zur Besinnung auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Alexander für das just ask! Team
Wenn du mehr wissen möchtest findest du hier noch ein aktuelles Video zum Konvoi: RTL Nord über den WPK